Geschlecht und Rasse in der NS-Medizin. 7. Europäische Sommer-Universität Ravensbrück

Geschlecht und Rasse in der NS-Medizin. 7. Europäische Sommer-Universität Ravensbrück

Organisatoren
Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück
Ort
Ravensbrück
Land
Deutschland
Vom - Bis
28.08.2011 - 02.09.2011
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Von
Katja Geiger, Universität Wien; Adalbert Wagner, Verein „Gedenkdienst“ (Wien)

Vom 28. August bis 2. September 2011 fand in der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück die 7. Europäische Sommer-Universität statt. Unter dem Titel „Geschlecht und Rasse in der NS-Medizin“ fanden sich rund 120 Teilnehmer/innen aus acht Ländern ein, um sich mit neueren Zugängen und Forschungsergebnissen des Tagungsthemas zu beschäftigen. Neben den im folgenden Bericht zusammengefassten Hauptvorträgen boten zahlreiche Workshops sowie Plenumsdiskussionen Raum zur Thematisierung weiterführender Fragen.

Bereits während der Auftaktveranstaltung in der Heinrich-Böll-Stiftung wurde deutlich, dass nicht nur hinsichtlich der Dynamiken NS-medizinischer Forschung, der Umsetzung der darin verfolgten wissenschaftlichen und politischen Interessenslagen sowie der Verfolgungs- und Vernichtungspraxis während des Nationalsozialismus weiterer historischer Klärungsbedarf besteht. Zudem stellte es sich als wünschenswert heraus, auch die fließenden personellen, institutionellen und epistemologischen Übergänge innerwissenschaftlicher Entwicklungen und ärztlicher Ethik über das Ende des Zweiten Weltkrieges hinaus in den Blick zu nehmen. Mit historischen Analysen von Grenzen ärztlichen und medizinischen Handelns, der Ausgrenzung gesellschaftlicher Gruppen von Diagnostik und Therapie sowie der Forschung mit und an menschlichem Erbgut wurden Problemfelder angesprochen, die in der Gegenwart einen hohen Diskussionsbedarf aufweisen.

Der erste Tag war dem Themenkomplex „Bevölkerung und Eugenik als Geschlechter- und Rassenpolitik im 20. Jahrhundert“ gewidmet. REGINA WECKER (Basel) setzte in ihrem Vortrag über „Die ‚Normalität’ der Eugenik: Geschlechterpolitik als Rassenpolitik“ bei der Etablierung der Eugenik als Wissensfeld seit Ende des 19. Jahrhunderts in Europa und den USA an. Sie zeigte auf, wie sich in wissenschaftlichen und politischen Diskursen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts international der Glaube durchsetzte, mit Hilfe der Eugenik soziale Probleme zu lösen. Die vom deutschen Psychiater Hoche und dem deutschen Strafrechtswissenschaftler Binding aufgestellte Forderung nach der „Freigabe der Vernichtung lebensunwerten Lebens“ stieß international allerdings nicht auf Zuspruch. Wenn in demokratischen Staaten auf der Ebene von Sozialpolitik, wissenschaftlicher Forschung sowie in der Medizin dennoch eugenische Programme verfolgt wurden, so geschah dies seit der Machtergreifung der Nationalsozialisten in Abgrenzung von der Rassenhygiene in Deutschland, die begrifflich von der Eugenik geschieden war. Hinsichtlich der Wirkungsweisen der Kategorien Geschlecht und „Rasse“ in eugenischen Praktiken führte Wecker an, dass Gisela Bock für die Opfer nationalsozialistischer Sterilisierungen Geschlechterparität nachgewiesen hatte.1 Dennoch wurden in demokratischen Staaten im Verhältnis zu Männern mehr Frauen sterilisiert, was Wecker vor allem auf die gesellschaftliche Wahrnehmung von Reproduktion als weiblicher Agenda zurückführt.

CAROLA SACHSE (Wien) betonte in ihrem Kommentar nochmals jene Charakteristika der Eugenik, wie sie unabhängig vom Nationalsozialismus international anzutreffen waren. Neben der Unterscheidung in „positive“ und „negative“ Eugenik sei vor allem die Kostenkalkulation im Sinne einer „Bewirtschaftung“ der Bevölkerung als eine bis in den Merkantilismus zurückreichende Tradition zu nennen. Als weitere Merkmale führte sie die Ausübung von direktem und indirektem Zwang im Zusammenhang mit Sterilisationen an sowie den Trend zur Biologisierung des Sozialen. Als Folgen der besonderen politischen Bedingungen der NS-Diktatur nannte Sachse die Schaffung von gesetzlichen Grundlagen für die Zwangssterilisation, die mit der Errichtung der Erbgesundheitsgerichte, dem Zugriff auf bestehende Institutionen und der Mobilisierung aller Instanzen so strikt und umfassend verfolgt wurde, dass NS-Deutschland im Vergleich mit anderen Ländern die weitaus höchste Zahl an Betroffenen aufwies.

Am zweiten Tag standen zwei Vorträge zum Themenkomplex „Euthanasie“, „Rasse“ und „Geschlecht“ am Programm. PATRICIA HEBERER (Washington) präsentierte in ihrem Vortrag „Giving a Face to Faceless Victims: Profiles of Female and Male Victims of the Nazi ‚Euthanasia‘ Program“ einen neueren Ansatz in der Erforschung der NS-Medizinverbrechen. Während seit den 1980er-Jahren eine Vielzahl von Ergebnissen zur Organisationsstruktur der Tötungen kranker und behinderter Menschen sowie zu den Profilen der Täter/innen während des Zweiten Weltkrieges bereit gestellt worden sein, gebe es nach wie vor Lücken in der historischen Kenntnis von Lebengeschichten Betroffener. Den Schwerpunkt der Analyse von Patient/innenakten aus der schwäbischen Anstalt Kaufbeuren legte Heberer auf die Rekonstruktion individueller Faktoren, die ein Überleben der Tötungsaktionen begünstigen konnten. So entgingen Langzeitpatient/innen der Ermordung eher, wenn ihre Arbeitskraft ausgenützt werden konnte oder/und wenn sie dem Anstaltspersonal wenig „Unannehmlichkeiten“ in der Pflege bereiteten. In diesem Zusammenhang betonte sie die hohe Zahl der durch die Geschichtswissenschaft bislang wenig erforschten Gruppe älterer „Euthanasieopfer“, die unter typischen Alterserkrankungen litten.

WINFRIED SÜß (Potsdam) skizzierte in seinem Vortrag über „Akteure, Motive und Entscheidungswege in der nationalsozialistischen ‚Euthanasie‘“ zunächst die Tötungsprogramme („Kindereuthanasie“ in den sogenannten Kinderfachabteilungen, Massenerschießungen von Psychiatriepatint/innen im Osten, die T4-Aktion, die 14F13-Aktion, die dezentralisierten Tötungen), denen etwa 300.000 Menschen zum Opfer fielen. Besonderes Augenmerk legte er auf die kriegswirtschaftlichen Rahmenbedingungen des Massenmordes. Vor allem das Problem verknappter Gesundheitsressourcen habe Entscheidungen zur Tötung von als nicht arbeitsfähig eingestuften Patient/innen sowie Umwidmungen von Anstalten für militärische Zwecke begünstigt. Ein weiterer Faktor war die Verlagerung der Entscheidungsebene vom politischen Zentrum in die jeweiligen Tötungsanstalten ab 1942. Am Beispiel des Massenmordes in der nördlichen Rheinprovinz erörterte Süß, wie die beiden genannten Aspekte als „Verdrängungsketten“ wirksam wurden und dazu führten, dass bei Zerstörung eines Krankenhauses vor allem die nicht arbeitsfähigen Psychiatriepatient/innen verlegt oder ermordet wurden. Süß’ Ausführungen zeigten die Systematisierung und Periodisierung der „Euthanasie“-Mordaktionen auf; die Frage nach der Bedeutung der Kategorien Rasse und Geschlecht blieb allerdings unbeantwortet.

Der Kommentar von HANS-WALTER SCHMUHL (Bielefeld) hob insbesondere die kriegswirtschaftlichen Motive der Kranken- und Behindertenmorde, die Intensivierung der „Euthanasie“-Verbrechen in der letzten Phase des Krieges sowie die Verlagerung von Entscheidungen auf die regionale Ebene hervor. Weiter diskutierte er die analytischen Möglichkeiten der Auswertung von Beständen von Krankenakten als serielle und biographische Quellen. Für die Rekonstruktion einzelner Fälle anhand der in den Akten enthaltenen Egodokumente seien geschichtswissenschaftliche Konzepte und Methoden um Herangehensweisen anderer Disziplinen zu ergänzen, etwa der Volkskunde oder der Kulturwissenschaften. In künftigen Forschungen müsse deutlicher herausgestellt werden, wie je historisch und kulturell unterschiedlich ausgeformte Geschlechterbilder dazu führten, dass aus Frauen Patientinnen und aus Männern Patienten wurden.

In der Diskussion ergaben sich weitere Hinweise, wie die Kategorie „Geschlecht“ in die historische Bearbeitung des Themenkomplexes „Euthanasie“ mit einbezogen werden könnte. Die Zusammensetzung des Personals der Tötungseinrichtungen nach Geschlecht und Profession müsse stärker berücksichtigt werden, um Erkenntnisse über geschlechtlich determinierte Hierarchien zwischen Ärzten und Ärztinnen sowie zwischen Pflegern und Pflegerinnen zu gewinnen. Außerdem sei danach zu fragen, ob der Umgang mit Patient/innen sich nach deren Geschlechtszugehörigkeit richtete. Als weiteren Punkt, den es im Zusammenhang mit der „Euthanasie“ genauer zu analysierenden gelte, wurde der vielschichtige Prozess der Diagnosenstellung in psychiatrischen Fällen angesprochen.

Am dritten Tag der Sommer-Universität stellte PAUL J. WEINDLING (Oxford) das von ihm geleitete Projekt „The Victims of Unethical Experiments and Coerced Research under National Socialism“ vor. Ziel des Projektes ist die Erfassung aller Todesopfer und Überlebender unethischer, unter Ausübung expliziten oder impliziten Zwangs durchgeführter medizinischer Forschung. Darunter fallen Versuche in psychiatrischen Anstalten, in Konzentrationslagern, die Tötungen im Rahmen der „Euthanasie“-Aktionen, die Verwendung von Körperteilen dieser Opfer und von Opfern politischer Verfolgung zur Herstellung anatomischer Präparate sowie anthropologische Untersuchungen an Personen aus Ghettos und Konzentrationslagern. Erhebungen von Zahlen sowie Aussagen über den Stellenwert von Menschenversuchen im Holocaust und in der NS-Medizin generell werden im Projekt durch die Erarbeitung von Biografien ergänzt. Für die Rekonstruktion der Lebensgeschichten Überlebender untersucht die Projektgruppe um Weindling vor allem Entschädigungsverfahren, die nicht nur Aspekte persönlichen Leidens, sondern auch den Umgang der Nachkriegsjustiz mit den Opfern der NS-Medizin zeigen. Nach ersten Ergebnissen standen Beeinträchtigungen der Arbeitsfähigkeit der Kläger/innen im Vordergrund, nach denen sich die Höhe der ausgezahlten Geldbeträge richtete. Eine solche juristische Logik habe es mit sich gebracht, dass beispielsweise Hausfrauen die Entschädigung versagt wurde und die Betroffenen durch den respektlosen Umgang der Behörden weiteren Traumatisierungen und Demütigungen ausgesetzt waren.

Medizinische Versuche an Menschen zur Zeit des Nationalsozialismus bildeten auch den thematischen Rahmen des vierten Tages der Sommer-Universität. VOLKER ROELCKE (Gießen) widerlegte in seinem Beitrag über „Medizinische Experimente im Frauen-KZ Ravensbrück und die Entschädigungspolitik“ die immer noch weit verbreitete Anschauung, dass es sich bei medizinischer Forschung an KZ-Insass/innen um retrospektiv sogenannte „Pseudowissenschaft“ handelte. Er wies dies anhand einer chronologisch differenzierten Betrachtung der Debatten um den Einsatz von Sulfonamid zur Behandlung infizierter Kriegswunden in den 1920er-Jahren nach. Als Folge kriegstechnischer und kriegsstrategischer Veränderungen im Ersten Weltkrieg fragten sich Wissenschaftler sowohl in Deutschland als auch in Großbritannien in den 1920er-Jahren, welche therapeutischen Mittel den Folgen des Wundstarrkrampfes entgegengesetzt werden könnten. So wurde der Einsatz von Sulfonamiden von Ärzt/innen unter anderem an weiblichen Häftlingen des Konzentrationslagers Ravensbrück erprobt. Die Probandinnen wurden als Untersuchungsobjekte instrumentalisiert, gänzlich entmenschlicht und skrupellos dem tödlichen Ausgang der Experimente ausgesetzt. Das den Versuchsanordnungen zugrundeliegende Wissen entsprach in methodischer Hinsicht dem internationalen wissenschaftlichen Standard. Davon ausgehend fragte Roelcke nach Formen der Ausschöpfung von Möglichkeiten, welche die an medizinischem Wissensgewinn orientierte Forschung unter den speziellen Voraussetzungen von Krieg und Nationalsozialismus vorfand. Am Beispiel jener als „Versuchskaninchen“ bekannt gewordenen Frauen, an denen in Ravensbrück die Wirkung von Sulfonamid getestet wurde, skizzierte Roelcke, wie eine eindeutige ethische Grenzüberschreitung von einem wissenschaftlichen Standunkt als korrekt eingestuft wurde.

Am Beginn seines Vortrags über „Entschädigungsforderungen von polnischen Ravensbrückerinnen“ stand für JAKUB DEKA (Warszawa) die Bedeutung der Medizinverbrechen in der öffentlichen Wahrnehmung während und nach dem Nürnberger Ärzteprozess 1946/47. Von den Gerichtsverhandlungen ausgehend erläuterte er die Chronologie vom Aufkommen der ersten Entschädigungsforderungen bis zu den schrittweisen Auszahlungen an die Opfer. Unter anderem führte er aus, wie internationale politische Beziehungen im Kalten Krieg und nach 1989 die mediale Repräsentation der Opfer und ihrer Forderungen in der Öffentlichkeit die Entschädigungspraxis strukturierten.

Die Kommentatorin JUDITH HAHN (Berlin) arbeitete Fragestellungen mit dem Fokus auf Geschlecht und Rasse heraus. Bezugnehmend auf Roelckes Vortrag thematisierte sie insbesondere die Rolle des Humanmodells in den medizinischen Experimenten. So sei es genauer zu erörtern, ob und welche an Geschlecht und „Rasse“ der Proband/innen orientierten Motive in die Versuchsanordnungen eingeflossen sind. Außerdem reflektierte Hahn die neue Wertung der Medizinverbrechen durch Roelcke hinsichtlich der Praxis der Humanversuche in den NS-Konzentrationslagern und des Selbstverständnisses der Opfer. Anhand weiterführender Überlegungen zu den Ausführungen Dekas formulierte sie Fragen zur retrospektiven Konstruktion von Opferrollen der Ravensbrückerinnen. So zum Beispiel, ob der Umstand, dass die „Kaninchen“ als erste Gruppe in Polen entschädigt wurden, eine politische Strategie war, in der sich Frauen besser als Männer dazu eigneten, um an ihnen das Image des wehrlosen und passiven Opfers zu unterstreichen.

Am letzten Tag versammelten sich im Podium Vertreter/innen der Kopperationspartner/innen der Sommer-Universität, um Ergebnisse und Perspektiven der Veranstaltung zu diskutieren. Die Moderatorin INSA ESCHEBACH (Ravensbrück) eröffnete das Gespräch mit Reflexionen zu Sinnhaftigkeit und Notwendigkeit, in der Analyse der NS-Medizin die Kategorien „Rasse“ und Geschlecht zu integrieren. Rückblickend hielt Eschebach fest, dass die historische Erfassung der Subjekte der Verfolgung aufgrund einer binären Geschlechtszugehörigkeit erfolgt sei und erste Befunde vorgestellt werden konnten. Der Einbeziehung von Geschlecht als objektbezogener Kategorie habe sich hingegen als schwer fassbar erwiesen. Erkenntnisse über die Wirkung zeit- und kulturspezifischer Bilder von Weiblichkeit und Männlichkeit in der Wahrnehmung von sowie im Umgang mit einzelnen Opfergruppen stünden noch aus. Carola Sachse wies auf die Differenzierung der Kategorie Geschlecht in den Wissenschaften nach dem Modell von Londa Schiebinger hin,2 in dem eine Unterscheidung nach sozialen, kulturellen und epistemischen Wirkungsweisen von Geschlecht vorgenommen wird. In den historischen Auseinandersetzungen mit verschiedenen Bereichen der NS-Medizin habe sich angedeutet, dass insbesondere Geschlechterbilder im medizinischen Erkenntnisgewinn der weiteren Klärung bedürfen. Auf diesem Ansatz baute SABINE SCHLEIERMACHER (Berlin) auf und betonte die Notwendigkeit, Geschlecht und „Rasse“ als Wissenskategorien in den langen Linien des 20. Jahrhunderts, insbesondere in den Nachkriegsgesellschaften, stärker zu berücksichtigen.

Die Sommer-Universität präsentierte sich als offenes Diskussionsforum. Das Format eignete sich hervorragend, da einerseits neue Forschungszusammenhänge und internationale Projekte präsentiert wurden und andererseits in den Workshops die Möglichkeit bestand, Inhalte aus den Vorträgen an Quellen zu vertiefen. Kritisch anzumerken bleibt, dass die Zusammenführung der Kategorien „Rasse“ und Geschlecht nicht in allen Präsentationen hinreichende Berücksichtigung fand. Allerdings haben die in den Diskussionen kenntlich gemachten Lücken das hohe Potential für neue, stärker interdisziplinär ausgerichtete Forschungsvorhaben aufgezeigt.

Konferenzübersicht:

Podium: Die Bedeutung der NS-Medizin für aktuelle medizinethische Debatten
Moderation: Sabine Schleiermacher (Charité Berlin)

Anne Cottebrune (Universität Gießen)

Swantje Koebsell (Universität Bremen)

Paul J. Weindling (Oxford Brookes University)

Bevölkerungspolitik/Eugenik als Geschlechter- und Rassenpolitik im 20. Jahrhundert

Einführung: Insa Eschebach (Ravensbrück)

Plenum
Moderation: Sabine Schleiermacher (Charité Berlin)

Regina Wecker (Universität Basel), Die „Normalität” der Eugenik: Geschlechterpolitik als Rassenpolitik

Carola Sachse (Universität Wien) – Kommentar

Workshops

Maija Runcis (Soedertoerns Hoegskola), Discussion about forced Sterilizations and Gender in Sweden and Scandinavia

Thomas Mayer (Universität Wien), Eugenik in Österreich und der „Ostmark”

Elizabeth Harvey (University of Nottingham), Biopolitics, gender and Germandom: homegrown trends and Nazi imports in south-eastern Europe 1930 – 1945

Kamila Uzarczyk (Uniwersytet Wrocław), The Normality of Eugenics: Gender policies as Racial Policie in Poland 1939-1945

Rassen- und geschlechterhistorische Aspekte der „Euthanasie“

Plenum
Moderation: Astrid Ley (Gedenkstätte für die Opfer der Euthanasie-Morde Brandenburg)

Patricia Heberer (USHHM), Giving a Face to Faceless Victims: Profiles of Female and Male Victims of Nazi ‘Euthanasia’

Winfried Süß (ZZF Potsdam), Akteure, Motive und Entscheidungswege in der nationalsozialistischen „Euthanasie”

Hans-Walter Schmuhl (Universität Bielefeld) – Kommentar

Workshops

Hans-Walter Schmuhl, Euthanasie und Geschlecht

Patricia Heberer, Victims of Nazi "Euthanasia" – the Difference between Men und Woman

Winfried Süß, Handlungsspielräume und Motivstrukturen in der NS-Euthanasie

Film „Ich klage an”, Regie: Wolfgang Liebeneiner, 1941
Einführung: Christl Wickert (Ravensbrück)

Die Gedenkstätte Ravensbrück

Plenum
Moderation: Elizabeth Harvey (University of Nottingham)

Paul J. Weindling (Oxford Brookes University), Victims of Human Experiments and Coercive Research under National Socialism: Gender and Racial aspects

Forschungsbörse: Nachwuchswissenschaftler stellen ihre Forschungsprojekte vor

Gruppe 1 Medizin im Konzentrationslager
Moderation: Astrid Ley

Ljiljana Heise (FU Berlin), Geschlechter- und Medizindiskurse vor Gericht. Der vierte britische Ravensbrück-Prozess gegen das medizinische Personal des Frauenkonzentrationslagers Ravensbrück

Sari Siegel (University of Southern California, Los Angeles), Dr. Gisella Perl and Out of the Ashes: Making an Auschwitz prisoner physician acceptable to an audience

Dagmar Lieske (FU Berlin), „Berufsverbrecher” als Opfer von Zwangssterilisationen

Gruppe 2 Akteurinnen des Gesundheitswesens
Moderation: Thomas Schaarschmidt (ZZF Potsdam)

Nils Hansson (Lund University), Foreign female guests in the Third Reich. International visitors at Nazi elite school in Alt Rehse 1935-1943

Anja Peters (Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald), Oertzen, Conti, Oberheuser – Traces around Ravensbrueck of female protagonists in the Nazi Health System

Josephine Ulbricht (Universität Leipzig), Im Dienst der „Volksgemeinschaft”: Das weibliche DRK-Personal im Zweiten Weltkrieg zwischen nationalsozialistischer Propaganda und sozialer Realität.

Gruppe 3 Kontinuitäten und internationale Vergleiche im 20. Jahrhundert
Moderation: Anne Cottebrune

Herwig Czech (Universität Wien), Gesundheit, Krankheit und Tod. Wien 1944-1948

Bonnie Pope (University Of North Florida), Eugenics and health policy during the 1900s-1935 and the influence of eugenics on the Social Security Act of 1935

Britta-Marie Schenk (Universität Hamburg), Verhinderung von Behinderung in der Sterilisationsdebatte. Biopolitische und geschlechtsspezifische Argumentationen in der Bundesrepublik der 1980er-Jahre

Medizinische Experimente im Frauen-KZ Ravensbrueck und die Entschädigungspolitik

Plenum
Moderation: Paul J. Weindling

Volker Roelcke (Universität Gießen), Die Sulfonamid-Experimente im KZ Ravensbrück im Kontext der Kriegschirurgie

Jakub Deka (Fundacja Polsko – Niemieckie Pojednanie Warszawa), Entschädigungsforderungen von polnischen Ravensbrückerinnen

Judith Hahn (Berlin) – Kommentar

Workshops

Volker Roelcke, Die Sulfonamid-Experimente im KZ Ravensbrück

Aleksandra Loewenau (Oxford Brookes University), Photo Images of Human ”Rabbits” as Evidence of Crimes and Tortment at Ravensbrück

Paul J. Weindling / Anna von Villiez (Oxford Brookes University), Victims of Human Experiments and Coercive Research

Jakub Deka, Entschädigungspolitik am Beispiel Polen

Geschlecht und Rasse in der NS-Medizin

Plenum – Podiumsdiskussion
Moderation: Insa Eschebach (Ravensbrück)

Carola Sachse (Universität Wien)
Sabine Schleiermacher (Charité Berlin)
Kamila Uzarczyk (Uniwersytet Wrocław)
Paul J. Weindling (Oxford Brookes University)

Anmerkungen:
1 Gisela Bock, Zwangssterilisation im Nationalsozialismus. Studien zur Rassenpolitik und Frauenpolitik, Opladen 1986; Neudruck Münster 2010.
2 Londa Schiebinger, Frauen forschen anders. Wie weiblich ist die Wissenschaft? München 2000.


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